Herzlich Willkommen zu einer neuen Reihe auf diesem Blog, nämlich der schwerpunktorientierten Besprechung von Filmen, Serien und anderen medialen Erzeugnissen. Den Beginn macht ein Dune Review der Neuverfilmung von Frank Herberts Dune (Link zu IMDB). Schwerpunktmäßig heißt, dass ich keine umfassende Filmbesprechung liefere, sondern nur die Elemente beleuchte, die thematisch zu diesem Blog passen: Die Darstellung von Träumen, von Hypnose, Meditationstechniken und anderen Phänomenen des Bewusstseins. Die Popkultur bringt da immer mal wieder wirklich interessante, kreative Darstellungen zu Tage.
Wenn du dich also für diese Themen interessierst, möchte ich dir mit dieser Reihe Tipps geben, welche Filme und Serien ich m. M. n. dahingehend sehenswert finde.
D.h. ein möglicher Spoilerarlarm sei hiermit aktiviert! Bitte auf eigene Gefahr weiterlesen. 🙂
Davon abgesehen, kann ich dir unbedingt empfehlen, wenn du auch nur im Ansatz Sci-Fi-affin bist, dir Denis Villeneuves‘ Dune-Verfilmung anzusehen: Ein Film, der die Worte Ohren- und Augenschmaus mehr als verdient hat. Das Ohr kommt nicht grundlos zuerst. Oder um es noch deutlicher auszudrücken: Der Soundtrack hämmert dich sozusagen bildgewaltig weg!
Dune, besonders die Dune-Buchreihe sind gigantische Füllhörner an spirituellen Inhalten, die von abstrakt bis völlig verrückt eigentlich das Spektrum selbst sprengen. Darauf kann man kaum annähernd seriös vollständig innerhalb eines Blog-Artikels eingehen. Nicht umsonst gilt der Stoff bis heute eigentlich weitestgehend als unverfilmbar! Von daher: Nicht nur schauen, auch lesen! Du kannst dir ja beim Lesen den Soundtrack von Hans Zimmer anhören – vielleicht ist das eine Art Kompromiss.
Ich beschränke mich bei diesem Artikel bescheiden und demütig auf die einzelne Darstellungen von Träumen und Visionen.
Mehr aus der Kategorie Filme und Serien findest du hier.
Dune Review: Wer träumt hier und warum?
Auch wenn ich unterstellen mag, dass vermutlich alle Filmcharaktere – selbst die Sandwürmer – träumen, tut das hier wenig zur Sache. Dargestellt werden nur die Träume vom „Quisa Zaderak„. Unaufwändig, aber dennoch sehr beeindruckend wird die übersinnliche Kommunikation der Mentaten gezeigt, natürlich nicht ohne einen gelungenen Sound-Effekt, ein tiefhallendes Wumm…, das ich mir selbst gern als Untermalung wünschen würde, wenn ich z.B. einem Amazon-Boten die Tür öffne. Das, was die Mentaten „sehen“, wird leider nicht visualisiert, möglicherweise, um die Träume von Paul Atreides nicht zu verwässern.
Und damit kommen wir zur Traumdarstellung im Film, die zumindest teilweise nicht an die Version von 1984 heranreicht. Dabei muss ich mich – der Fairness halber – als Fan der Dune-Verfilmung von 1984 outen. Wir sprechen da von Nuancen! Die Neuverfilmung macht es im Ganzen darstellerisch besser und geht auch inhaltlich einen neuen Weg, der mir gut gefällt.
Grob lassen sich die Traumvisionen von Paul in zwei Bereiche teilen: Träume von Chani und Träume von Ereignissen in der näheren Zukunft, Begegnungen mit den Fremen, etc..

Mein Dune Review zu den dargestellten Träumen: Eine reale Darstellung mit dezenter Effekthascherei.
Visuell werden die Träume kaum gekennzeichnet. Man weiß aufgrund der Ereignisse, dass der Charakter vermutlich gerade schläft oder tagträumt. Dann sieht man seine Traumbilder und die werden einem fast so wie normale Realbilder gezeigt. Es gibt ein bisschen veränderte Kameraführung, mal ist der Ton anders, mal wird ein wenig mit Zoom gearbeitet (also nicht Home Office, sondern der Kamerazoom. 😉 ). Aber das war es auch schon.
Der Unterschied zwischen dem, was der Charakter in der Traumwelt und der realen Welt der Erzählung erlebt ist kaum sichtbar. Das wirkt nur auf den ersten Blick enttäuschend, ergibt im Nachhinein aber durchaus Sinn.
Die Träume von Chani sind zumindest zu Beginn fast einfallslos. Es wird eigentlich nicht viel mehr gezeigt, als diese Figur, die in Zeitlupe über Sand spaziert (man kennt die Szene aus dem Trailer). Daran ist nur bedingt etwas Mystisches oder Interessantes. Ein heranwachsender junger Mann träumt halt von einer Frau in wehenden Gewändern – da gibt es kaum jemanden, der ihm das absprechen möchte. Es ist nur für die Erzählung erstmal nicht wirklich spannend. Es wird auch erst später deutlich, dass Paul hier von einer Fremin träumt.
Das löst der Film von 1984 besser: Die Visionen von Chani kommen viel schlaglichtartiger, schockartiger und die junge Dame hat stechende, grellblaue Augen, die in der Dunkelheit zu leuchten scheinen. Das zeigt dem Zuschauer sofort, dass hier etwas vor sich geht, was bislang nicht zu sehen war. Hier wird eine Tür in einen neuen Bereich geöffnet. Man will gleich wissen: Warum hat Paul diesen Traum? Wer ist das!? Während der Film von 2021 diese Frage eher in einen Aussagesatz reduziert: Tja, er träumt halt von einem Mädchen. Okay.
Aber. Großes aber! Die Kritik die ich hier äußere, ist so, als wollte ich ein mikroskopisch kleines Haar in der Suppe suchen. Der Film bügelt das alles aus. Auch wenn die Fremen anfangs wie etwas blasse Hobby-Guerillas wirken: Sie steigern sich gewaltig!
Dann gibt es die Träume von Ereignissen, die in naher Zukunft zu liegen scheinen und hier – finde ich – gibt es einen wirklich tollen Schachzug, der das „traumartige“ dieser Träume auf den Punkt bringt. Achtung: Spoiler!
Man erlebt diese Träume als Zuschauer wie kleine Einspielfilme. Man geht etwas mit und denkt sich: Okay, das wird er also gleich alles erleben. Das wird jetzt schonmal zusammengefasst, dann kann man später Zeit sparen. Aber falsch gedacht: Träume sind Schäume! Die Figuren sind die einzigen Konstanten in diesen Träumen. Die Ereignisse, die Paul träumt, treffen entweder gar nicht ein oder etwas verändert oder in komplett anderer Art und Weise. Da verschieben sich richtiggehend die Realitäten. Und nur so ergibt es Sinn, dass die Träume wie eine echte Realität erscheinen – denn so wird der Effekt beim Zuschauer später erzeugt, der nämlich erst dann erkennt: Oh, es ist doch alles ganz anders…
Paul träumt z.B. von seinem physischen Tod, mit Blut und allem, was so dazugehört. Aber dieser Tod tritt dann eher metaphorisch ein, sozusagen als inneres Erlebnis auf dem Weg zum Erwachen. Dann träumt er Gespräche und Erfahrungen, geschlossene Freundschaften, die so gar nicht stattfinden, sondern ebenfalls eher auf einer anderen Ebene.
Die grobe Richtung scheint in seinen Träumen zu stimmen! Aber die Bilder und Szenen, in denen diese visionierte Entwicklung vonstatten geht, verschieben sich, sind teils vollkommen gegensätzlich. Die Grundtendenz stimmt, aber die Art und Weise, wie sie sich verwirklicht, verändert sich total.
Am Beispiel von Chani ist das sehr eindrücklich. Wirkt sie ihm in seinen Visionen noch vollkommen zugetan, scheint das in der Realität zunächst überhaupt nicht der Fall zu sein.
Diese Art der Traumdarstellung ist wirklich gut. Sie bildet genau das ab, was Menschen, die Visionen haben, immer wieder zum Ausdruck bringen: Rohdaten, Bilder und Gesichte sind letztlich subjektiv gefärbt. Der Träumende prägt somit dem Traum seinen Stempel auf. Das hat nur bedingt etwas mit der Wirklichkeit zu tun – diese kann dem Traum diametral entgegenstehen. Und dennoch kann man eine Grundtendenz herauslesen, die sowohl in der realen, als auch in der geträumten Welt sichtbar ist: Spuren im Sand, die nur ein geübter Fährtenleser (Seher) aufspüren kann.
Dune Träume Fazit: Ansehen!
Genug der Worte für heute. Ich empfehle dir nochmals, dir unbedingt diesen Film anzusehen! Der Film selbst ist ein echt gut fabrizierter Traum 😉
Eine Möglichkeit, Dinge in deinem Leben zu verändern – so zu leben, wie du dir es dir wünschst – begegnet dir häufiger als du denkst. Eine dieser Möglichkeiten findest du hier:
[…] findest auf diesem Blog einige Reviews, die sich Filmen und Serien widmen, z.B. Dune. Hier möchte ich dir eine Übersicht geben, in denen Klarträume/ Träume in Filmen und Serien […]