Ein Traum, der für eine thematische Traumdeutung „Teich mit Fischen“ mit allerhand Symbolik aufwartet, die, obwohl es „nur“ ein Trübtraum war, geradezu prädestiniert für die aktuelle gesellschaftliche Situation steht. In your face sozusagen oder „in your Fischteich!“, wenn du so willst 😉. Und, wie viele meiner Träume, kommt er nicht ohne einen satirischen Dialog aus. Am Ende wird zwar nicht die Welt gerettet, es sind alle eigentlich noch verwirrter als vorher, aber immerhin ist der Traum dann auch vorbei, was manchmal ganz gut ist.

Heidelberg, 20. Oktober 2021

Qualität: Trübtraum; 20% Luzidität; freier Wille am Ende verfügbar

Und wieder mal ein Disclaimer: Jupp, das, was ich hier schildere, ist ein subjektiver Traum, T – R – A – U – M und hat NIX, nüscht, nichts mit der Realität zu tun.

Weitere Träume findest du in der gleichnamigen Kategorie: Träume.

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Fische haben auch im Traum wenig Rechte

In diesem Traum bin ich zum Essen bei einem älteren Freund eingeladen. Es gibt lecker Makrele. Makrele! Das betont meine Bekanntschaft immer wieder. Schon kurz nachdem er mir die Tür geöffnet hat, nähert sich mir sein großes, wulstiges, schmatzendes Gesicht: „MAKRELE! Ich hab‘ lecker Makrele gebraten!“

Wir sitzen gemeinsam am Esstisch. Es sind noch zwei andere Bekannte geladen. Während wir die Vorspeise, einen bunten Salat, begutachten, doziert der Gastgeber ausführlich über die Vorzüge und den Geschmack guter Makrelen. Immer wieder ruft er laut „Makrele! Mmmm…Makrele!“ Dabei spuckt er auch immer etwas Speichel aus. Sein ganzes Gebaren ist unästhetisch animalisch. So habe ich ihn gar nicht in Erinnerung. Früher war er dünner, vornehmer und konnte sich gewählt ausdrücken. Jetzt scheint sich alles bei ihm ums Essen zu drehen.

Mir wird schlecht. Ich frage ihn, um ihn auf ein anderes Thema zu bringen, wie es um seinen Gartenteich steht, ob es den Fischen gut geht, usw.

Er haut auf den Tisch.

„Weg damit, die Viecher!“, grunzt er.

„Wie bitte?“

„Hab‘ den Stöpsel gezogen. Keine Lust mehr auf die Arbeit. Der Mist läuft ab. Die Viecher verrecken. Ha! Mmmm. Makrele!“

„Ich glaub‘, ich verstehe das nicht ganz. Was ist mit dem Teich?“, frage ich erneut.

Die Bekannte mir gegenüber schaltet sich ins Gespräch ein. Etwas sachlicher und ruhiger als der Gastgeber erklärt sie mir den Hintergrund: „Die EU hat beschlossen, dass alle Gartenteiche an ihrem Grund ein Verbindungsrohr zu den Stadtwerken haben müssen. So kann ablaufendes Wasser direkt gefiltert und neu verwendet werden.“

„Hä?“, frage ich völlig verwirrt. „Und unten im Teich ist dann ein Stöpsel oder wie?“

Die Bekannte nickt. „Ja, wenn man den Teich auflösen möchte, kann man den Stöpsel ziehen.“

Der Gastgeber haut erneut auf den Tisch: „EU Verordnung 3 ga 23 / T 43ff. Eine gute Sache!“

„Und die Fische?“, frage ich.

„Die, die es ins Rohr schaffen, werden gefiltert.“, erklärt die Bekannte.

„Und die, die raus wollen, die verrecken in der Sonne. Ha!“, schnaubt der Gastgeber.

Ich schaue jeden einzelnen an. Offenbar scheine ich mit meiner Fassungslosigkeit allein zu sein.

„Die Fische werden gefiltert? Äh…was heißt das?“

„Das weiß ich auch nicht so genau“, sagt die Bekannte, „aber die großen Tierfutterverbände haben sich bei den Stadtwerken eingekauft. Da kann man sich ja denken, dass der Goldfisch dann gepulvert und Pfiffi ins Futter gemischt wird.“ Sie grinst.

„Verwertungskette! Völlig logisch.“, grunzt der Gastgeber.

Mir war eigentlich schon schlecht.

„D.h. während wir hier sitzen, sterben deine Fische?“

Der Gastgeber nickt.

„Gut, dann hole ich mir jetzt zwei Eimer und nehme deine Fische mit.“

„Das brauchst du nicht“, erwidert die Bekannte. „Das ist alles EU-konform. Da brauchst du gar nichts mehr selbst machen.“

Ich gehe nicht darauf ein. Unter Protest der anderen verlasse ich den Essenstisch und renne in den Garten.

In your face – no! – In your Fischteich!

Schon jetzt ist klar, dass dieser Traum viele Ebenen anspricht. Mit einer vereinfachten Traumdeutung Teich mit Fischen ist es sicher nicht getan. 😉

Mit zwei mit Wasser gefüllten Eimern und einem Netz gehe ich ans Werk. Der Teich ist schon zu 90% leer. Ich kann die Fische gut sehen und fische einen nach dem anderen heraus und tue sie in die Eimer. Dann ziehe ich ein Netz über die Eimer, damit ich die Fische im Blick habe, sie aber nicht rausspringen können.

Es geht alles recht schnell. Ich fahre mit dem Auto entlang eines nahegelegenen Flusses und suche eine geeignete Stelle, um die Fische ins Wasser zu lassen.

Jedes Mal, wenn ich meine, eine Stelle gefunden zu haben, steht dort wie aus dem Nichts ein Mann in blauer Uniform und fragt mich, was ich da treiben würde. Das Gewässer sei in seinem Lauf nicht zu stören.

Irgendwann werde ich ungeduldig und erkenne, dass ich träume. Und wenn das hier ein Traum ist, dann können mir die anderen Traumcharaktere egal sein.

Ich halte also einfach an, gehe mit den Eimern zu einer flachen Uferstelle und entlasse die Fische in die Freiheit. Das Wasser dort ist klar und schön. Ein guter Platz für einen Neuanfange, denke ich und wünsche den Fischen in Gedanken alles Gute.

Die Fische schwimmen auch gleich los, bis auf einen. Der dreht sich um und starrt mich direkt an. Eine ganze Weile ruht sein Blick auf mir.

Fisch: „Ey Alter!“

Ich: „Hä?“

Fisch: „Was soll das? Uns einfach hier aussetzen? Hast du uns gefragt, ob wir hier leben wollen?“

Ich: „Äh, nee, aber es ist Wasser. Das ist den meisten Fischen recht. Und ich habe euch immerhin euer Leben gerettet!“

Fisch: „Ja, du denkst wohl du bist einer von den ganz Raffinierten, was? Umweltbewusst, moralisch über jeden Zweifel erhaben und dann auch noch so abgehoben, dass du glaubst, du könntest andere Leute bevormunden!“

Ich: „Ich verstehe nicht. Ich wollte euch nur helfen. Ihr wärt dort auf dem Teichboden gestorben!“

Fisch: „Wer gibt dir das Recht dazu? Ich kann nicht für meine Freunde sprechen. Aber ich will nicht hier in diesem Fluss leben.“

Ich: „Vielleicht hatte ich kein Recht, dich zu retten. Dann stehe ich dazu. Aber wo willst du denn leben?“

Fisch: „In einem Teich.“

Ich: „Okay, dann nehme ich dich mit. Spring in den Eimer.“

Fisch: „Nö!“

Ich: „Ich dachte, du willst woanders leben?“

Fisch: „Ja, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Der Eimer ist kein Teich.“

Ich: „Ich kann dich nur mit dem Eimer transportieren, sonst würdest du vertrocknen.“

Fisch, scheint kurz zu überlegen und sagt dann: „Tschüss!“

Und der Fisch dreht sich um und schwimmt davon. Ich bleibe noch eine Weile am Wasser stehen und wälze einige Fragen: Was wollte mir der Fisch damit sagen? Hatte ich wirklich kein Recht ihn zu retten? Wenn er so gut sprechen kann, warum hilft er sich nicht selbst?

Dann gehe ich unverrichteter Dinge fort, allerdings nicht zurück zum Essen mit der Makrele. Davon habe ich genug.

Einschätzung & Traumdeutung „Teich mit Fischen“:

Traumdeutung „Teich mit Fischen“

Eine genaue Analyse würde einen eigenen Blogartikel umfassen, deswegen kürze ich hier etwas. Spannend fand ich die klare Trennung einzelner innerer Anteile. Fast archetypisch war der animalisch, alles verschlingende „Großgrundbesitzer“, der über Leben und Tod mit einem Fingerschnipsen entscheidet und dem alles egal ist, außer sein egoistischer Genuss und seine hemmungslose Gier. Seine „Gäste“ wirkten wie blasse Büttel, die das unmoralische Treiben intellektuell versuchten zu rechtfertigen, stets mit Hinweis auf sogar supranationale Richtlinien. Nach dem uralten Muster: Je höher die Autorität, desto unfehlbarer ist sie. Dass die EU oder ähnliche Gruppen darauf kommen, tatsächlich jeden Gartenteich mit einem Stöpsel auszustatten ist für mich keine Frage mehr des „ob?“ sondern nur noch des „wann?“. 😉 Irgendjemand wird schon Interesse daran haben, wie z.B. in meinem Traum die Tierfutterindustrie.

Es ist kaum übersehbar: Die Sorge vor inflationär um sich greifender Idiocracy, der Herrschaft des Absurden und Unlogischen, hinter der sich nichts weiter als entfesseltes, egoistisches Eigeninteresse („Gastgeber“ in meinem Traum) und pure Verlogenheit verbirgt, steigt sicher nicht grundlos.

Zum Thema Traumdeutung „Teich mit Fischen“ lässt sich folgendes sagen: Ein Teich hat wie jedes Traumelement natürlich immer etwas mit Erotik zu tun. Außerdem steht der Teich für Gedankentiefe, für Ausgeglichenheit (wenn er klar ist) für Unzufriedenheit/Konflikte, wenn er trüb ist. Trocknet ein Teich aus, so deutet das auf soziale oder finanzielle Verlustängste hin. Interessanter Aspekt, wenn wir uns vor Augen führen, „wer“ hier den Teich eigentlich trockenlegt! 😉 Rettet man die Fische aus einem Teich, so kann das darauf hinweisen, dass man seine Finanzen in Sicherheit bringt.

Mit diesem Deutungsangebot kann ich gut leben.

Im zweiten Teil des Traums versuche ich dann proaktiv die kleine Welt der Fische zu retten, was mir auch teilweise gelingt. Allerdings werde ich mit der Komplexität moralischer Fragen konfrontiert. Welches Recht habe ich, einen Fisch zu retten? Wieso bevormunde ich die „Natur“? Wieso tue ich überhaupt etwas in der Situation? Usw. Natürlich werde ich vom geretteten Fisch selbst konfrontiert. Anstatt, dass er sich zufrieden und dankbar zeigt, kritisiert er meine „Machtrolle“ und meine „Autorität“ und damit – das ist das spannende in diesem Traum – stellt er mich auf eine Stufe mit der von mir kritisierten angeblichen Herrschaft übernationaler Autoritäten. Mein Tun ist genauso moralisch zweifelhaft, genauso hinterfragenswert, genauso kritisierbar wie das von einem Staat, wie das von einer Regierung.

Wenn auch sonst vieles offen blieb im Traum – ein Klischee lässt sich ableiten: Wenn du etwas in der Welt verändern willst, dann fange bei dir selbst an.

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